Veranstaltung: | LDV in Mainz |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Wahlversammlung zur Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Martin Schmitt (KV Mayen-Koblenz) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.04.2021, 12:15 |
B-17: Martin Schmitt, KV Mayen-Koblenz
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Platz 6
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
als ich in den 80er Jahren die Ausbildung im Garten-und Landschaftsbau machte, hatte ich auf meinem Spind den Aufkleber: Ein Herz für Kinder. Kollegen haben diesen Aufkleber bald „kreativ“ umgestaltet, sodass später dort stand
„K Ein Herz für inder“
Allzu oft wurde mir klar gemacht, dass auf der Baustelle und in der Baumschule andere Regeln galten, in dieser Welt war ich der Exot. Friedensbewegung, „Eine-Welt-Laden“, eine Integrative Behindertengruppe leiten oder Anti-Atom war im besten Fall nur nicht gerne gesehen.
Alles ist drin, und deshalb möchte ich, dass wir endlich auf über 14% kommen – bei den Mitgliedern des Bundestags mit nichtakademischer Ausbildung!
Der Bundestag soll unsere vielfältige Gesellschaft repräsentieren. Während der Anteil in der Bevölkerung von Menschen mit akademischer Ausbildung bei ca. 22% liegt, beträgt er im Parlament 86 %. Nur 14 % sind somit keine Akademiker:innen.
Geboren wurde ich1964 in Mayen. Früh wurde bei mir eine Legasthenie festgestellt und die mangelnde Bildungsgerechtigkeit der damaligen Zeit führte dazu, dass ich auf die Hauptschule kam, die ich mit der mittleren Reife abschloss. Anschließend begann die Ausbildung zum Gärtner. Danach arbeitete ich einige Zeit als angestellter Gärtner in Düsseldorf.
Wenn ich mich heute für unsere Vereinigung Handwerksgrün stark mache, hat das mit meinen Erfahrungen in dieser Zeit zu tun: es ist mir wichtig, dass Handwerker:innen bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aktiv und sichtbar sind und dass die Belange des Arbeitslebens von Handwerker:innen auch die Vielfalt unserer Politik und vor allem unserer Ausbildungspolitik, mit prägen.
1984 kam der Zivildienst.
Wir Zivis haben im Landeskrankenhaus in Bonn Menschen mit geistigen Behinderungen beim Medikamentenentzug begleitet: Betreuung statt Pharmazeutika. Hierbei wurde mir deutlich, dass das Gefühl von Alltag und Normalität ein wesentlicher Faktor der Genesung ist. Die Grundlage für mein inklusives Denken und Arbeiten wurde hier gelegt. Schon damals trat ich politisch für eine inklusive Gesellschaft ein und engagiere mich heute auch beruflich in diesem Feld, denn die Ergotherapie ist im Grunde ein inklusiver Ansatz, alle Menschen am Leben teilhaben zu lassen.
1988 hatte ich die Ausbildung zum Ergotherapeuten begonnen und machte mich 1993 mit 2 Kollegen als Ergotherapeut in eigener Praxis selbständig.
Hier ging es von Anfang an darum, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Wir legten Wert auf die Rahmenbedingungen, sodass die Mitarbeitenden vieles selbst mit-bestimmen konnten. Es gibt Supervision für jede:n, die und der es will. Soziale- und ökologisch Standards wurden und werden bei der Beschaffung von Material berücksichtigt.
Mittlerweile haben wir 16 Betriebsfahrzeuge, die die Mitarbeiter:innen auch privat nutzen können um die Fahrzeugdichte zu verringern, 11 dieser Fahrzeuge werden inzwischen elektrisch betrieben. Ende des Jahres werden es fast alle sein! Dadurch sind Hausbesuche maximal klimafreundlich umgesetzt.
Seit 2012 haben wir eine betriebliche Mitarbeitendenvertretung, damit die Mitarbeitenden sich noch mehr in die Praxisentwicklung einbringen können. Wenn die Krankenkassen mehr Geld für unsere Leistungen zahlen, diskutieren wir mit der Mitarbeitendenvertretung, wie und wofür die Finanzmittel eingesetzt werden sollen.
Konkret geht es in der ergotherapeutischen Arbeit, auch in unserer Praxis, darum Selbständigkeit zu erhalten und dadurch letztendlich Pflege durch Dritte solange zu vermeiden wie möglich. Das ist aufgrund des demographischen Wandels und des GRÜNEN Leitbildes der inklusiven Teilhabe ein politisches Muss und unabdingbar um Generationengerechtigkeit herzustellen!
Insgesamt kann ich sagen, dass meine Berufstätigkeit viele meiner Einstellungen mit geprägt hat, aber umgekehrt auch die politischen Überzeugungen zu Entscheidungen in meiner Selbständigkeit führen (wie bspw. die Elektroautos).
Durch unser nachhaltiges Wirtschaften ist unsere Praxis die größte der Region geworden und das zeigt, dass GRÜNE Wirtschafts- Sozial- und Umweltpolitik sich erfolgreich ergänzen.
Diese Erfahrungen möchte ich gern im Bundestag einbringen, weil ich denke, dass dort bereits ausreichend Akademiker, aber leider zu wenige Menschen mit meinem praktischen Erfahrungshintergrund vertreten sind. Und mein Praxisteam ist so gut eingespielt, dass es auch ohne mich funktionieren wird.
Ein Dauerthema meines Lebens ist während all dessen die Menschenrechtsarbeit gewesen: von der Dritte-Welt-Arbeit über Eine-Welt-Arbeit zum Respekt vor Menschen in allen Ländern der Welt, ihre eigenen Wege zu finden!
Schließlich bin ich Mitglied einer Bürgerenergiegenossenschaft in unserer Region und dort als Aufsichtsrat tätig. Mein entschiedenes Ablehnen der Atomenergie ist nicht erst seit 35 Jahren mit dem Super-GAU in Tschernobyl verbunden, obwohl das auch mich aufgerüttelt hat und für die Freiheit des Strommarktes eintreten ließ. Dezentralisierung des Marktes und regionale Stromerzeugung und -nutzung sind mir wichtig und müssen politisch vorangetrieben werden.
Unser Bundesland ist durch die Flüsse und Städte (GRÜN) geprägt. Je mehr es in die Mittelgebirge geht, desto weniger aktive GRÜNE gibt es und in einer solchen Region lebe ich. Sie ist typisch für das nördliche RLP; aber auch hier haben wir dank unseres engagierten und kompetenten Einsatzes deutlich mehr Stimmen bei der Kommunal - und Landtagswahl erringen können! Ich stehe mit meiner ganzen Person in und für den ländlichen Raum ein - von der Vordereifel in den Bund.
Politisch stehe ich für:
Selbständige Kleinunternehmende und Nichtakademiker:innen im Bundestag.
Verbindung von Handwerk und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Die Aufwertung und Stärkung praktischer Ausbildung.
Inklusives Handeln und Denken.
Regionale und erneuerbare Energien.
Entwicklung des ländlichen Raums.
Pflegeentlastung durch Pflegevermeidung.
Ausbildungs – und Qualitätsstandards von Heilmittelerbringer auf Europäisches Niveau heben.
Ich stehe voll und ganz zu meinen Idealen und brenne für eine Welt, in der Kinder und Inder :-)
(und alle anderen auch) frei und selbstbestimmt leben können.
Seit 2016 bin ich zum 2. Mal verheiratet und habe drei Kinder, die sich allesamt in der Ausbildung befinden. Dadurch ist auch familiär das Zeitfenster für einen neuen Lebensabschnitt als MdB offen. Als erfahrener Wahlkämpfer und Direktkandidat für zwei engagierte Flächenkreisverbände freue ich mich auf einen starken Bundestagswahlkampf mit euch zusammen in Rheinland-Pfalz!
Biografische Daten
Politisch bin ich als GRÜNER im Gemeinderat Monreal, im VG-Rat Vordereifel und im Kreistag Mayen-Koblenz engagiert, wo wir bereits aktiv Verantwortung übernommen haben und die Geschicke unserer Region mitgestalten und daran arbeiten, eine GRÜNERE Zukunft in die Realität umzusetzen.
- Direktkandidat Wahlkreis 198 Ahrweiler/Mayen
- Seit 2019 im Kreistag Mayen-Koblenz
- Seit 2017 Kreissprecher KV Mayen-Koblenz
- Direktkandidat und Listenkandidat zur Bundestagswahl 2017
- Seit 2014 im VG-Rat als Fraktionssprecher und Gemeinderat seit 2019
- Seit 1993 selbständiger Ergotherapeut
- Mitgliedschaften:
- Verkehrsclub Deutschland - VCD
- Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. - DGSP
- Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. - DVE
- Kinderschutzbund
- Amnesty International
- NABU
- BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN seit 2012
- Europa Union
- Neue Energie Bendorf eG. - NEBeG, Aufsichtsrat,
mit dem Produkt: MYK-Strom – Bürgerstrom aus der Region
- Oekogeno eG
- Mitglied Vertreterversammlung der Volksbank RheinAhrEifel
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
Kontaktdaten:
- Handynr. 0171 363 0903
- Mail: martin.schmitt@gruene-myk.de
- Instagram: @gruenerschmitt
- Homepage: martin-schmitt.eu