Veranstaltung: | LDV in Mainz |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Wahlversammlung zur Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Ricarda Rosemann (KV Kaiserslautern) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.05.2021, 20:22 |
B-22: Ricarda Rosemann, KV Kaiserslautern
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ab Listenplatz 11
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Welt verändert sich. Die Klimakrise schreitet unaufhörlich voran, das Artensterben beschleunigt sich. Einige wenige Menschen häufen unvorstellbare Reichtümer an, während andere keinen Weg aus der Armut finden. Die Corona-Pandemie hat uns noch fest im Griff, gleichzeitig ist jetzt schon klar, dass die Pandemie und die im Zuge dessen getroffenen Maßnahmen große gesellschaftliche Verwerfungen mit sich gebracht haben. Bei der Bundestagswahl im Sepetember steht daher viel auf dem Spiel: Wir können diese Veränderungen gestalten, können Klima und die Natur schützen, einen sozialen Ausgleich schaffen und die Auswirkungen der Pandemie abmildern. Dafür braucht es uns: Wir haben die Kompetenzen und den Willen dazu, Deutschland ab September sozialer, ökologischer – kurz: grüner zu machen.
Entschlossener Klimaschutz
Der Klimawandel stellt uns als Menschheit vor eine enorme Herausforderung. Mit unserer Art zu wirtschaften und zu leben, bedrohen wir unsere eigenen Lebensgrundlagen. Und um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels noch abzuwenden, bleibt nicht mehr viel Zeit: Schon in wenigen Jahren wird sich die Erde um 1,5° Grad erwärmt haben. Die Versöhnung unserer Lebensweise mit unserer Umwelt wäre eigentlich eine Jahrhundertaufgabe – nun muss sie innerhalb eines Jahrzehnts gelingen.
Dazu braucht es Entschlossenheit: Die Zeit des Zögerns und Zauderns muss endgültig vorbei sein. Wir Grüne stehen für einen konsequenten Wandel zu einer ökologischen Gesellschaft, sei es in der Industrie, der Energieerzeugung oder der Mobilität, und behalten dabei den sozialen Ausgleich immer im Blick.
Jede ausgestoßene Tonne CO2 verursacht einen Schaden – deswegen ist es fair und sinnvoll, über einen angemessenen CO2-Preis den Verursacher an diesem Schaden zu beteiligen. Auf diese Weise werden klimafreundliche Alternativen ganz von alleine attraktiver. Eine geeignete Ausgestaltung der CO2-Bepreisung ist damit ein wichtiges Element des Klimaschutzes. Wenn die Einnahmen daraus gleichmäßig an die Menschen zurückfließen, wird so auch ein sozialer Ausgleich geschaffen.
Wir nehmen auch den Finanzsektor in den Blick: Staatliche Institutionen wie Landesbanken und Pensionskassen dürfen nicht länger in klimschädliche Produkte investieren. Damit verlagern wir nicht nur die finanziellen Mittel auf klimafreundliche Unternehmen, wir schützen auch unsere Anlagen vor Klimarisiken: Weltweit stehen deutlich mehr Öl-, Kohle- und Gas-Reserven in den Büchern der Fossilindustrie, als noch abgebaut werden dürfen. Gleichzeitig werden immer noch Investitionen in klimaschädliche Technologien getätigt, die erst langfristig rentabel werden – doch wegen eines steigenden CO2-Preises und anderer Klimaschutzmaßnahmen dürften sich diese Investitionen schon bald nicht mehr rechnen. Auch Klimarisiken müssen daher bei der Bewertung von Finanzprodukten berücksichtigt werden.
Anpassung an die Klimakrise
Selbst wenn uns die Kehrtwende gelingt und wir es schaffen, die Klimaerwärmung auf 1,5° Grad zu begrenzen, müssen wir uns auf gravierende Veränderungen einstellen. Das Klimasystem ist träge: Emissionen, die heute anfallen, prägen das Klima auf der Erde für Jahrzehnte. Deswegen müssen wir uns jetzt an die klimatischen Bedingungen anpassen, die auf uns zukommen: In Deutschland müssen unsere Wälder und unsere Nutzpflanzen in der Landwirtschaft gegen größere Hitze und Trockenheit gewappnet werden, die Städte müssen besser auf Starkregen und Überschwemmungen vorbereitet sein.
Als Industrienation tragen wir eine Verantwortung für die Auswirkung der Klimakrise auf der ganzen Welt. Ganze Inselstaaten werden verschwinden, Landstriche werden überflutet werden. Dürren, Waldbrände und Tropenstürme werden weiter zunehmen, die Ernährungssicherheit ist gefährdet. Wir müssen unserer Verantwortung gerecht werden und den globalen Süden bei der Anpassung an die Klimakrise unterstützen. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung von Frauen, die unter der Klimakrise und den damit einhergehenden Naturkatastrophen besonders leiden.
Gleichberechtigung
Auch mehr als hundert Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen in Deutschland immer noch benachteiligt. Je weiter man nach oben in Hierarchien schaut, umso weniger Frauen sind vertreten, sei es in der Wirtschaft, der Forschung oder der Politik. Neben einer gezielten Förderung von Frauen ist eine gute Kinderbetreuung zur Vereinbarung von Familie und Beruf elementar wichtig.
Gleichzeitig ist es mehr als überfällig, dass die steuerliche Bevorzugung des Alleinverdiener-Modells endlich beendet wird. Es kann nicht sein, dass finanzielle Abwägungen eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit verhindern. Viel zu oft geraten Frauen so in eine Abhängigkeit vom Partner, sie erwerben nur geringe Rentenansprüche und verlieren im Zweifelsfall in ihrem Beruf den Anschluss.
Die Herausforderungen sind groß und vielfältig, sie betreffen uns alle. Für mich persönlich war vor ein paar Jahren der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr bloß zuschauen wollte. Ich wollte aktiv etwas tun, mich einbringen für wirksamen Klimaschutz, für eine gerechte Gesellschaft und für echte Gleichberechtigung. Deswegen bin ich Mitglied in unserer Partei geworden und deswegen bewerbe ich mich nun um einen Platz auf der Liste zur nächsten Bundestagswahl. Ich freue mich über euer Vertrauen.
Biografische Daten
Allgemein:
- Geboren 1991, aufgewachsen in Lübeck
- Studium Biochemie und Mathematik in Tübingen von 2010 bis 2014
- Studium Mathematik in Kaiserslautern von 2015 bis 2018
- Vizepräsidentin des Studierendenparlaments der TU Kaiserslautern in 2017
- Promotion an der TU Kaiserslautern zur Modellierung von Emissionshandelssystemen seit 2018
Grün:
- Seit 2016 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen
- Seit 2019 Mitglied des Stadtrates Kaiserslautern und stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
E-Mail: ricarda.rosemann@gruene-kl.de