Veranstaltung: | LDV in Mainz |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Wahlversammlung zur Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Armin Grau (KV Rhein-Pfalz) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 18.04.2021, 17:36 |
B-4: Armin Grau, KV Rhein-Pfalz
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Platz 4
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Bundestagswahl 2021 wird eine Richtungswahl von allergrößter Bedeutung. Bei ihr wird sich entscheiden, ob Deutschland nach Jahren des Stillstands endlich eine wirkungsvolle Kurswende in der Klima- und Umweltpolitik vollziehen und gleichzeitig für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen kann. Nur ein klarer Politikwechsel wird es ermöglichen, die Klimaziele des Pariser Abkommens einzuhalten und dem Artenschwund entgegenzuwirken. Nur ein starkes GRÜNES Ergebnis bietet Gewähr für einen solchen Kurswechsel. Zusammen mit Euch möchte ich ganz leidenschaftlich für ein großartiges GRÜNES Ergebnis kämpfen und bewerbe mich mit einem einstimmigen Votum meines Kreisverbands für einen vorderen Platz auf unserer Landesliste.
Seit 1984 bin ich Mitglied bei uns GRÜNEN und vielfältig engagiert - als früherer Sprecher des wiedergegründeten OV Altrip, als Sprecher des KV Rhein-Pfalz-Kreis, als Mitglied im ELAVO und als einer der Sprecher der BAG Arbeit, Soziales und Gesundheit. Seit 2009 sitze ich im Gemeinderat; dort stehen umwelt- und verkehrspolitische Themen im Vordergrund unserer Arbeit.
Ärztliche, wissenschaftliche und politische Tätigkeit sind in meinem Leben oft miteinander verknüpft. Prägend war für mich das Forschungsergebnis, dass die Lebensbedingungen der Kindheit auch im Alter noch das Schlaganfallrisiko mitbestimmen. Das ist politisch ein Weckruf, für unsere Grüne Kindergrundsicherung und mehr Chancengleichheit in der Bildung einzutreten. Bei meinen täglichen Visiten beobachte ich oft, dass der Satz „Armut macht krank und Krankheit macht arm“ zutrifft. Das ist ein Ansporn, mich für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Wir finden Zusammenhänge zwischen Pestizidbelastung und Parkinson-Krankheit, was mich bestärkt, für eine pestizidfreie Landwirtschaft einzutreten. Als Führungskraft in einem großen Klinikum habe ich gesehen, wie wichtig mehr Mitbestimmung in unseren Betrieben ist.
Meine politischen Schwerpunkte sind die Gesundheits-, Pflege- und Sozialpolitik. Viele Pflegekräfte sind überlastet, unzufrieden und verlassen nach wenigen Jahren ihren Beruf. Das gefährdet gerade in der Corona-Pandemie die Versorgung. Ich trete ein für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Bezahlung und mehr Mitsprache der Pflegekräfte. Wir benötigen verlässliche und angemessene Personalschlüssel in der Pflege, damit die Patient*innen gut versorgt sind. Unser Gesundheitswesen ist leistungsstark. Die Corona-Pandemie hat jedoch gezeigt, wo wir es krisenfester machen müssen. Jetzt gilt es, die Gesundheitsämter wirkungsvoll auszubauen, die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Medizin durch eine gemeinsame Versorgungsplanung zu ersetzen, die Krankenhausfinanzierung umfassend zu reformieren, statt 2-Klassen-Medizin die Bürgerversicherung einzuführen und die Prävention zu stärken. Diese Forderungen sind auch Beschlusslage von uns Grünen in Rheinland-Pfalz; an den Anträgen dazu habe ich aktiv mitgearbeitet. Unser neues Grundsatzprogramm widmet diesen Punkten viel Raum; dafür haben wir in der BAG erfolgreich gekämpft.
Klimaerhitzung, Luftschadstoffe oder Pestizide in Lebensmitteln schaden unserer Gesundheit. Umwelt- und Klimapolitik ist immer auch Gesundheitspolitik. Überall, vom Tierhandel bis zur Verkehrspolitik, müssen Entscheidungen auch auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen hin überprüft werden.
Mit meiner 34-jährigen Erfahrung als Arzt möchte ich im Bundestag für eine Gesundheits- und Pflegepolitik eintreten, die den Menschen ganz in den Mittelpunkt stellt und für eine Sozialpolitik, die für mehr Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sorgt.
Die Corona-Pandemie hat die bestehenden sozialen Probleme verschärft. Die Hartz IV-Sätze reichen noch weniger aus, wenn Tafeln und preiswerte Mittagessen in Kitas und Schulen fehlen. Ich trete ein für eine deutliche Erhöhung der Regel-Sätze und eine bedingungslose und sanktionsfreie Grundsicherung statt Hartz IV.
Ich setze mich ein für einen Ausbau der Mitbestimmung in den Unternehmen als wichtigem demokratischem Element, gerade jetzt in der anstehenden ökologischen Transformation unserer Wirtschaft. Die Beschäftigten sollen sich auch stärker am Kapitalvermögen ihrer Betriebe beteiligen können u.a. mit dem Ziel einer größeren Vermögensgerechtigkeit. Ich trete ein für eine gerechtere Verteilung gesellschaftlicher Arbeit und eine konsequente Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Für diese Ziele habe ich mich zusammen mit der BAG im Grundsatzprogramm erfolgreich eingebracht.
Im Bundestagswahlkampf müssen wir GRÜNE breite Bevölkerungsschichten ansprechen. Dazu gehören die Beschäftigten im Gesundheitswesen, denen wir zeigen können, dass GRÜNE Politik ihre Arbeitsbedingungen verbessert. Dazu gehören auch die Beschäftigten in der Industrie, gerade in den Branchen, die vom ökologischen Wandel besonders betroffen sind und die sich verständlicherweise Sorgen um ihre Zukunft machen. Durch Erweiterung der Arbeitslosenversicherung hin zu einer umfassenden Arbeitsversicherung mit Weiterbildungen lange vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust, mit einer partnerschaftlichen, vorausschauenden regionalen und sektoralen Industriepolitik und mit mehr Unternehmensmitbestimmung können wir die Beschäftigten in Industrie und Gewerbe für uns gewinnen. Altersarmut ist ein zunehmendes sozialpolitisches Problem. Ältere können wir mit der GRÜNEN Garantierente überzeugen und Jüngere mit dem von uns geplanten öffentlich verwalteten „Bürgerfonds“, die beide für stabile und höhere Renten sorgen.
Die Klimakrise ist - international und national - auch eine Gerechtigkeitskrise. Oft tragen gerade diejenigen, die am wenigsten zur Klimaerhitzung beigetragen haben, heute die größte Last. Ich bin davon überzeugt, dass GRÜNE Klima- und Umweltpolitik nur dann erfolgreich sein wird, wenn sie sozialverträglich gestaltet wird. „Ausgleich mit der Natur und Ausgleich in der Gesellschaft“ sind für mich zwei Seiten, die eng zusammengehören. Unter diesem Motto möchte ich mit Euch für unsere große GRÜNE Erzählung eintreten. Diese visionäre und zugleich pragmatisch anpackende Erzählung macht den Menschen Mut und gibt ihnen Hoffnung. Ich will mit Euch im Wahlkampf diese Hoffnung verbreiten und für ein großartiges Wahlergebnis kämpfen. Im Bundestag will ich mich in engem Kontakt mit Euch und als Teil einer starken Landesgruppe für rheinland-pfälzische Belange einsetzen.
Nie wurden wir GRÜNEN mehr gebraucht als jetzt! 2021 wird ein Jahr des GRÜNEN Aufbruchs, packen wir´s an! Ich bitte um Euer Vertrauen.
Biografische Daten
Armin J. Grau
1959 in Stuttgart geboren
Verheiratet, 5 Kinder (17–31 J.)
Meine Großmütter, meine Mutter und ein Großvater hatten keine Berufsausbildung; mein Vater hat als Erster in der Familie das Abitur abgelegt. Das Privileg einer langen Ausbildung weiß ich daher zu schätzen.
1978-83 Politik- /Germanistikstudium
1981-87 Medizinstudium
Seit 1996 Neurologe
1997 Habilitation, 2004 Prof.Dr.med.
Seit 2003 Leiter Neurologische Klinik Ludwigshafen
2010-14 Ärztlicher Direktor des Klinikums
2016-21 Vorstandsmitglied Deutsche Schlaganfallgesellschaft
Initiativen zu
- Telemedizinischem Schlaganfallprojekt Rheinland-Pfalz (seit 2016)
- Bundesweitem Schlaganfallnachsorge-Projekt (seit 2018)
1978-81 Mitarbeit bei den Jusos
1984 Eintritt bei den GRÜNEN Berlin
2008 Wiedergründung OV Altrip
Seit 2009 Ratsmitglied
Seit 2013 Mitglied, seit 2018 Sprecher BAG Arbeit, Soziales, Gesundheit
Seit 2015 Sprecher KV Rhein-Pfalz
Seit 2018 Mitglied im ELAVO
2020 Reine Nervensache, Neurologie-Buch für Interessierte
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
Handy 0170 2725031
ajgrau@web.de