Veranstaltung: | LDV in Mainz |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Wahlversammlung zur Aufstellung der Landesliste zur Bundestagswahl 2021 |
Antragsteller*in: | Hannah Heller (KV Speyer) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 23.03.2021, 12:14 |
B-2: Hannah Heller, KV Speyer
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Listenplatz 5
Bewerbungstext
„Wenn dir die Klimakrise bewusst ist, kannst du nicht mehr weggucken. Wenn man die Größe des Problems begriffen hat, kriegt man es nicht mehr aus dem Kopf.“
Liebe Freundinnen und Freunde,
dieses Zitat stammt von Greta Thunberg als die Welt im Sommer 2018 auf sie aufmerksam wurde. Vor zweieinhalb Jahren. Seitdem ist viel passiert. Tausende Leute waren auf der Straße, Tausende von Klima-Initiativen und nachhaltigen Organisationen und Unternehmen wurden aufgebaut, viele haben ihren Konsum geändert und angefangen sich zu engagieren. Fürs Klima. Für Greta und die Zukunft unserer Kinder.
Trotzdem: Im Oktober 2019 hat noch keiner damit gerechnet, dass Deutschland seine nicht sehr ehrgeizigen Klimaziele erreichen würde. Die internationalen Regierungen und die deutsche Regierung allen voran, verweigern seit Jahrzehnten konsequentes Handeln. Im Schnitt sind die letzten 10 Jahre die deutschen Emissionen um 8 Mt Co² zurückgegangen. Durch Corona hat sich dieser Wert verzehnfacht und die Erreichung der Klimaziele möglich gemacht. Es kann nicht sein, dass es eine globale Covid 19- Pandemie mit viel Leid und Verzicht braucht, um echten Fortschritt im Klimaschutz zu erzielen. Das können wir besser!
Die Corona Pandemie war eine Notbremse. Eine schmerzhafte Zäsur, die aber auch Chancen eröffnet, uns und unsere Lebensweise zu überdenken. Ich bewerbe mich für den Bundestag, damit wir diese Chancen nutzen. Die gemeinsame Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft ist möglich! Die ökonomischen Probleme sind überwindbar für ein Leben mit Zeit und in Wohlstand.
In Speyer engagiere ich mich als Fraktionsvorsitzende und setze mich gerade für einen kommunalen Bürger*innenrat ein zur Weiterentwicklung unseres Klimaschutzkonzeptes. Denn alle müssen mitreden und mitentscheiden dürfen, nur so werden wir es schaffen in ein gemeinsames und fruchtbares Handeln zu kommen.
Ich habe in Speyer außerdem die Initiative InSPEYERed mitgegründet. InSPEYERed bietet jetzt seit 3 Jahren jeden Monat kreativen Ideen, Konzepten und Projekten zu Nachhaltigkeit und Demokratie ein Forum. Diese Initiative gibt mir Kraft und die Hoffnung, dass etwas Gutes dabei herauskommt, wenn wir uns gegenseitig motivieren und stärken. Das Ergebnis: Speyer hat nun einen unverpackt Laden, einen Gemeinschaftsgarten, ein E-Lastenrad-Sharing, grünere Plätze und ich bin mir sicher, es wird noch viel mehr daraus erwachsen.
Ich bin Volkswirtin. Während meines Studiums wurde mir deutlich, dass die Wirtschaftswissenschaft und die Politik sich nicht den großen Fragen unserer Zeit stellen, sondern sie dem Markt überlassen. Wir werden die großen Aufgaben, die vor uns liegen, allerdings nicht allein dadurch lösen, dass wir der Natur und dem Menschen einen Preis geben für jegliche Wertschöpfung, die sie für die Gesellschaft erbringen. Ein CO2 Preis ist wichtig, damit wir die Marktwirtschaft ansatzweise in die richtige Richtung schicken. Doch die Höhe des Preises muss demokratisch festgelegt werden und darf nicht dem Markt überlassen werden.
Als Grüne Wirtschaftspolitikerin möchte ich in den Bundestag, um mich für eine soziale und ökologische Ausrichtung unserer Wirtschaft einzusetzen. Wir müssen die Wettbewerbsregeln der Marktwirtschaft so umgestalten und umsetzen, dass alle Unternehmungen Verantwortung für die sozialen und ökologischen Folgen ihres Wirtschaftens übernehmen können und müssen. Wir haben noch knapp 10 Jahre, um die Weichen für die Erreichung des 1,5 Grad Ziels zu stellen. Wir müssen deshalb alle Möglichkeiten nutzen, die wir haben.
Wir brauchen eine vielfältige Wirtschaft. Damit setze ich mich in meiner Forschung auseinander. Die Lösungsansätze für eine gerechte Wirtschaft auf einem gesunden Planeten sind da: Gemeinwohlökonomie, die Genossenschaftsbewegung und Solidarische Ökonomie, die Care-Ökonomie sowie die Commoning Bewegung oder Sharing Economy. Ich spreche mit vielen Akteuren, die diese Konzepte schon leben. Diese Vielfalt des Wirtschaftens müssen wir stärken und einen angemessenen Platz in unserer Gesellschaft einräumen.
In Zeiten großer Unsicherheit müssen wir visionär sein. Wir müssen Lösungen vorschlagen, die den Dimensionen unserer Probleme gewachsen sind und dürfen die Zukunftsvisionen nicht Nazis und Verschwörungserzähler*innen überlassen. Lasst uns einander wertschätzen und gemeinsam die Zukunft gestalten. In Kooperation statt in Konkurrenz. Ich würde mich freuen, diese Vision einer sozialen, ökologischen und demokratischen Organisation unserer Wirtschaft, unserer Gesellschaft, in die Politik zu tragen. Für die Grünen, für einen sozial-gerechten und ökologischen Wandel und für eine Welt von morgen, in der meine dreijährige Tochter gerne lebt.
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Biografische Daten
Zukunftsforscherin, Demokratin, Speyrerin, Mensch und Mutter
Geboren 19. Juli 1990 in Speyer
Verheiratet, eine Tochter (*2017)
Bildungsweg:
2010 Abitur am Hans-Purrmann-Gymnasium, Speyer
2011-2015 B.A. in Int. Wirtschaft und Entwicklung, Uni Bayreuth
2015-2018 M.Sc. in Int. Economics and Economic Policy, Goethe Uni Frankfurt
2016-2018 M.A. in Ökonomie und Gesellschaftsgestaltung, Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues
Seit 2019 Promotion zu Narrativen der sozial-ökologischen Transformation der Ernährungswirtschaft
Grünes Engagement:
2005 Gründung der GJ Speyer
2006-2007 Beisitzerin der GJ RLP
2009-2011 Mitglied im Stadtrat Speyer
2012-2015 GHG Bayreuth, StuPa
2016-2018 GHG Frankfurt, StuPa
Seit 2019 Mitglied im Speyrer Stadtrat
Seit 2020 Fraktionsvorsitzende
Seit 2021 Sprecherin der LAG Wirtschaft und Finanzen RLP
Kontaktdaten (z.B. Telefon oder E-Mail):
hannah.heller@gruene-speyer.de
017662450534
Mehr Infos unter hannahheller.de